Mietenstop bei der Stadtbau – OFFENER BRIEF an die Fraktion der GRÜNEN

Sehr geehrte Frau Stadträtin, sehr geehrter Herr Stadtrat,

warum wieder so kleinmütig nach dem beherzten Schwenk hin zur 50-Prozent-Quote für geförderten Mietwohnungsbau? Sie bemängeln am Mietenstop für die Freiburger Stadtbau, den der neue Oberbürgermeister Horn für ein Jahr vorgeschlagen hatte, dass dadurch etwa 30.000 € monatlich in der Kasse fehlen, weil kein Deckungsvorschlag eingebracht worden ist. Das mag so sein. Aber wo bleibt die Kreativität? Weiterlesen

OFFENER BRIEF An Herrn Oberbürgermeister Horn

An die Stadt Freiburg
Herrn Oberbürgermeister Horn

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,

wir unterstützen den außergewöhnlichen und mutigen Vorschlag in Ihrer Antrittsrede vom 2.7.2018,

„…dass das Gebiet Stühlinger-West ohne profitorientierte Investoren erschlossen wird. Keine Profitorientierung, sondern Genossenschaften, das Mietshäuser Syndikat, soziale Baugruppen und natürlich ganz besonders mit unserer Stadtbau als Kernakteur.“

Die Idee ist so gut und zukunftsweisend, dass wir daran anknüpfen wollen und vorschlagen, bereits beim westlichen Teil des Güterbahnhof-Nord-Areals (2.Teilabschnitt), der Jahre früher als Stühlinger-West vergabereif sein wird, die ersten Erfahrungen zu sammeln: ohne profitorientierte Investoren. Denn in diesem kleinen Teilgebiet des Güterbahnhofs muss die ehemalige Bahntochter Aurelis, die mittlerweile einem internationalen Immobilienfonds gehört, 22 % der Grundstücke an die Stadt Freiburg abtreten, auf denen 180 geförderte Wohnungen entstehen sollen. (Pressemitteilung der Stadt vom 20.6.2018).

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OFFENER BRIEF zum Kommentar „Stühlinger West – komplett ohne gewinnorientierte Investoren“ (OB Horn 2.7.2018)

Sehr geehrter Herr Mauch,

da haben sie Recht:

„Wichtiger als die Frage, wer baut, ist die Vorgabe, günstigen Wohnraum zu schaffen. Und wichtiger als kurzfristige politische Effekte sind nachhaltige Ergebnisse.“

Was Sie in Ihrem Kommentar „Wo ist die Grenze?“ allerdings übersehen: Es besteht durchaus ein Zusammenhang zwischen der Frage, „wer baut?“ und der Frage, wie „nachhaltige Ergebnisse“ erreicht werden können. Das hängt allerdings vom Blickwinkel und dem Verständnis von Nachhaltigkeit ab: Für uns sind Wohnungsbestände nachhaltig, die nicht nur bezahlbar sind, sondern die auch bezahlbar bleiben! Die also nicht nur während der Jahre der Sozialbindung als geförderten Wohnungen bezahlbar sind, sondern auch nach Ende der Bindungsfrist bezahlbar bleiben  für zukünftige Generationen:

„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“ (UN-Brundtland-Kommission, 1987) Weiterlesen

Die 25-Prozent-Quote geförderter Mietwohnungsbau für Dietenbach!

Offener Brief  (.pdf / Flyer) Ostern 2018: An die Stadt Freiburg, Herrn Oberbürgermeister Dr. Salomon

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Stadtverwaltung hatte es gut versteckt, das Ei. Passend zu Ostern haben wir es gefunden:

Die 25-Prozent-Quote geförderter Mietwohnungsbau für Dietenbach!

Entdeckt haben wir das dicke Ei in der Anlage 19 (!) der 44-seitigen Gemeinderatsdrucksache zur „Wohnraumsituation in Freiburg – Analysen, aktueller Bericht, Maßnahmen“ (G-17/230), die Sie am 20.11.2017 der Presse vorgestellt haben, mit der kraftvollen Einleitung:

„Wir tun seit Jahren alles, was in unserer Macht steht, um Freiburgs Bürgerinnen und Bürger mit ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen.“

Gesucht hatten wir eigentlich die 50-Prozent-Quote bzw. die Stellungnahme der Verwaltung dazu, da diese immerhin aktuell gültiger Beschluss des Gemeinderates ist: doch kein Wort davon in der umfangreichen Drucksache samt Anlagen. Stattdessen finden wir im mageren 15-zeiligen Absatz zum Thema „Neuer Stadtteil Dietenbach“ (Seite 11) den vagen Hinweis, dass der „bedarfsgerechte Anteil an gefördertem Wohnraum“ in der GRAG, der „gemeinderätlichen Arbeitsgruppe“, bereits vor einem guten Jahr diskutiert wurde, und Weiterlesen

100 Hausprojekte. Oder mehr. – Freiburgs neue Baugebiete: Wege aus dem Mietenwahnsinn

Flyer-Faltblatt (.pdf) || Flyer Normalseiten (.pdf)

Klingt utopisch. Aber das ist unser Ziel: 100 Hausprojekte, mit 1.500 Mietwohnungen, die bezahlbar sind und vor allem: die bezahlbar bleiben auch nach Ende der Sozialbindung. Das wäre ein Anteil von 20% der rund 7.500 Wohnungen, deren Bau die Stadt in den nächsten 10-20 Jahren plant und für die die Grundstücke ausgeschrieben werden. Ein dicker Brocken!
Aber: 1.500 Mietwohnungen, die mit dem Modell des Mietshäuser Syndikats dem Immobilienmarkt entzogen werden und zukünftigen Generationen von MieterInnen als Gemeingüter („Commons“) dauerhaft erhalten bleiben, sind den Einsatz wert. – Utopisch?

Seit Jahren erklärten die ExpertInnen aus Stadtverwaltung und Immobilienwirtschaft den Beschluss des Gemeinderates zur 50-Prozent-Quote auch als utopisch, allen voran der Oberbürgermeister: Weiterlesen